Die „Salzburger Divertimenti“ KV 136-138, die Mozart 1772 komponierte, gehören zu den ersten Werken dieser produktiven Phase. Sie spiegeln die neue Hofkultur unter Colloredo wider, der selbst ein versierter Geiger war und gerne in die Rolle des Musikers unter seinen Hofkapellmitgliedern schlüpfte. Das Divertimento in D-Dur, KV 136, illustriert diesen Kontext perfekt: Es ist virtuos für die Geigen komponiert, bleibt dabei aber zugänglich genug, um den Erzbischof nicht zu überfordern. Der italienische Stil, den Mozart während seiner Reisen kennengelernt hatte, prägt das Werk und zeigt sich im lebhaften Allegro, im melodischen Andante und im tänzerischen Finale. Dieses Stück ist nicht nur eine Huldigung an Colloredos musikalischen Geschmack, sondern auch ein Zeugnis von Mozarts Fähigkeit, unterschiedliche kulturelle Einflüsse in seine Musik zu integrieren.